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Kann ich meinen Hund im Winter im Auto lassen?
Viele Hundehalter wollen Ihre Lieblinge am liebsten überallhin mitnehmen. Dabei lässt es sich im Alltag manchmal nicht vermeiden, dass der Hund auch einmal für eine kurze Zeit allein im Auto warten muss. An warmen Tagen birgt das bekanntermaßen eine große Gefahr, da die Temperatur im Autoinneren rasant ansteigen und für unsere Tiere schnell lebensbedrohlich hoch werden kann. Deshalb gilt: Den Hund im Sommer nie allein im Auto lassen! Aber wie verhält es sich eigentlich bei kälteren Temperaturen? Kann ich meinen Hund im Winter im Auto lassen? Wie gut vertragen Hunde die Kälte und woran erkenne ich ob mein Hund eventuell unterkühlt ist und friert?
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Generell sollte gelten: Lassen Sie Ihren Vierbeiner wenn möglich lieber zuhause, während Sie Ihre Besorgungen erledigen, bei denen der Hund ohnehin nicht mit kannDas ist für Mensch und Tier stressfreier - Zuhause im Hundebett ist es ohnehin gemütlicher als in einem Auto.
Wenn es sich einmal nicht vermeiden lässt, kann ein Hund bei moderaten winterlichen Temperaturen für kurze Zeit im Auto bleiben. Bewerten Sie die jeweilige Situation jedoch gründlich, bevor Sie diese Entscheidung für sich und Ihren Vierbeiner fällen und treffen Sie die nötige Vorsorge, damit Ihr Liebling keinesfalls im Auto frieren muss:
Für kurze Fahrten im kalten, unaufgewärmten Auto empfiehlt sich gegebenenfalls ein Hundemantel. Bei längeren Fahrten hingegen ist ein Mantel eher zu heiß für den Hund, da sich das Auto erwärmt und es ohnehin während der Fahrt gemütlich warm wird. Am Ziel angekommen und den Motor abgestellt, kann der Innenraum des Autos schneller abkühlen als gemeinhin vermutet. Bald fühlt es sich im Inneren an wie in einem Kühlschrank. Klingt ungemütlich? Ist es auch… Dicke Decken, eine Wärmflasche mit warmem Wasser gefüllt und/oder Hundemäntel beziehungsweise Hundepullover können für einige Zeit bedingt Abhilfe schaffen und den Vierbeiner warmhalten, wenn dieser aus unvermeidbaren Gründen einmal für kurze Zeit im Winter im Auto bleiben muss.
Auch eine Standheizung kann helfen, das Auto zu erwärmen. Auf diese Weise kann der Hund gelegentlich für kurze Zeit im Auto verweilen, während sein Zweibeiner eine kleine Besorgung erledigt, beispielsweise ein 15-minütiger Einkauf im Supermarkt. Übrigens: Der Motor sollte dabei unbedingt stets abgestellt werden, da bei laufendem Motor die Gefahr einer Carbonmonoxid-Vergiftung für das Tier besteht.
Achtung: Laut Tierschutzgesetz kann ein Hundehalter geahndet werden, wenn dem Vierbeiner erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden durch das Im-Auto-Lassen zugefügt werden. Muss das Tier in einer gefährlichen Situation aus dem Auto befreit werden, muss der Tierhalter in der Regel auch die Rettungskosten des Hundes tragen.

Vorsicht vor einer Unterkühlung!

Im Großen und Ganzen können unsere Hunde gut mit Kälte umgehen, zumindest deutlich besser als mit Hitze. Durch Wärmeproduktion und Wärmeabgabe über den Körper schaffen unsere Vierbeiner es bis zu einem gewissen Grad sehr gut, ihre Körpertemperatur trotz sich ändernder Umgebungstemperaturen konstant zu halten. Die Abgabe von Wärme erfolgt über die Haut und die Atmung - daher hecheln Hunde vermehrt, wenn ihnen warm ist. Bei kalten Außentemperaturen können Hunde Körperwärme produzieren. Das geschieht sowohl über den Stoffwechsel als auch durch aktive körperliche Bewegung. 
Halten sich Hunde jedoch eine längere Zeit ohne Bewegungsfreiheit in kalter Umgebung auf – sei es im Auto oder draußen – besteht für sie die Gefahr einer Unterkühlung. Muss ein Hund beispielsweise längere Zeit an der kurzen Leine laufen und kann sich nicht frei bewegen, wird er schneller frieren. In den dunklen, kalten Wintermonaten kann daher Hundebekleidung sinnvoll sein – insbesondere, wenn der Vierbeiner sichtbar unter der Kälte leidet. Zittern beispielsweise ist ein eindeutiges Zeichen, dass dem Hund zu kalt ist.

Ab wann ist einem Hund zu kalt?

Ab wann es einem Hund zu kalt ist, ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
· Individuelles Kälteempfinden
· Fellbeschaffenheit
· Körperfett (insbesondere das Fett in der Unterhaut)
· Aktivitätsgrad,
· Alter
· Allgemeiner Gesundheitszustand
Kleine Hunde kühlen zum Beispiel grundsätzlich schneller aus als große Hunde, da ihre Körperoberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen größer ist. Auch Hunde mit dünnem Körperbau oder gar unterernährte Vierbeiner leiden schneller unter der Kälte. Manche Hunde besitzen im Fell eine dicke Unterwolle, die ihren Körper warm hält, andere nicht. Auch sind einige Hunderassen, wie beispielsweise der Husky, besser an Kälteeinwirkung angepasst als andere. Insbesondere junge und alte Hunde frieren außerdem oft schneller, da sie ihre Körpertemperatur nicht so gut regulieren können. Auch bei Tieren, die mit Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen oder hormonellen Störungen (z.B. Cushing oder Schilddrüsenunterfunktion) zu kämpfen haben, ist die Wärmeregulierung möglicherweise eingeschränkt.
Gut zu wissen: Eine bestimmte Temperaturgrenze, ab der ein Hund friert, kann nicht pauschal definiert werden. Zu groß sind die Unterschiede im individuellen Kälteempfinden von Hunden. Umso wichtiger ist es daher aufmerksam auf etwaige Kälteanzeichen bei seinem Tier zu achten, um eine mögliche Unterkühlung zu vermeiden.

Unterkühlung beim Hund erkennen

Eine Unterkühlung droht bei einem längeren Aufenthalt im Kalten. Normalerweise haben Hunde eine Körpertemperatur zwischen 37,8 und 39,3 Grad Celsius. Ab einer Temperatur von 36 Grad und tiefer, spricht man von einer Unterkühlung:
· Geringgradige Unterkühlung: 36-32°C
· Mittelgradige Unterkühlung: 32-28°C
· Hochgradige Unterkühlung: unter 28°C

Mögliche Anzeichen einer Unterkühlung beim Hund

Fürchten Sie bei Ihrem Vierbeiner eine Unterkühlung, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen, da Ihr Vierbeiner – sollten Sie korrekt vermuten – eine sofortige Behandlung benötigt. Mögliche Anzeichen einer Unterkühlung beim Hund sind:
· Die Schleimhäute und Haut des Hundes sind blass bis weiß
· Der Hund zittert start
· Der Hund wirkt müde oder "abwesend"
· Der Hund hat eine flache Atmung
· Der Hund zeigt Steifigkeit in den Muskeln
Eine zu heftige Kälteeinwirkung kann letztlich sogar zu einem Koma und folglich gar mit einem Herzversagen enden. Zusätzlich besteht bei einer langen Verweildauer im Kalten die Gefahr von Erfrierungsverletzungen. Dabei sind besonders die weit vom Körpermittelpunkt entfernten Körperteile wie Pfoten, Schwanz, Hoden, Nase oder Ohren betroffen. Die Haut ist an den betroffenen Stellen blass, gräulich oder sogar blau verfärbt und fühlt sich spröde und kalt an. Für den Vierbeiner sind Erfrierungsverletzungen eine sehr schmerzhafte Angelegenheit und erfordern eine sofortige Behandlung durch einen Tierarzt.

Als Passant: Ein Hund ist im kalten Auto eingesperrt - Was tun?

Grundsätzlich gilt: Wenn sich ein Vierbeiner in akuter Gefahr befindet, haben Sie das Recht einzugreifen. Achten Sie unbedingt auf die oben genannten Symptome einer Unterkühlung.
Eine Empfehlung: Geht es dem Vierbeiner noch verhältnismäßig gut, versuchen Sie zunächst den Besitzer ausfindig zu machen, zum Beispiel indem Sie das Autokennzeichen in den umliegenden Geschäften ausrufen lassen. Können Sie den Besitzer des Wagens nicht ausfindig machen und haben begründete Sorgen um das Wohlbefinden des Hundes, rufen Sie die Polizei oder Feuerwehr zu Hilfe. Geht es dem Vierbeiner offensichtlich sehr schlecht oder scheint dieser gar komatös, ist sofortiges Handeln angesagt. Viele Hundehalter fragen sich, ob sie im Notfall die Scheibe des Autos einschlagen dürfen.
Laut Notstandparagraph im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) dürfen Tierretter „eine fremde Sache beschädig[en] oder zerstör[en], um eine durch sie drohende Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden“.
Wichtig ist, dass sich der unterkühlte Vierbeiner nach seiner Rettung nicht zu schnell wieder aufwärmt. Trocknen Sie nasses Fell ab und bringen das Tier an einen wärmeren Ort, mit lauwarmem Wasser gefüllte Latexhandschuhe können ebenfalls zum Aufwärmen dienen. Bieten Sie dem Vierbeiner angewärmtes Wasser an und betten ihn auf eine trockene, warme Unterlage. In jedem Fall sollte ein unterkühlter Vierbeiner dem Tierarzt einen Besuch abstatten. Ist der Vierbeiner nach der Rettung aus dem Auto sogar bewusstlos, sollten Sie zudem umgehend die Tierrettung informieren.